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Johann Baptist Reiter oder der Realismus des Details. Eine Annäherung.

Montag, 17.12.2012, 10.30 Uhr Raum W8, textil·kunst·design

Dr. Gabriel Ramin Schor spricht über den OÖ Porträt- und Genremaler Johann Baptist Reiter.
Das Werk des oberösterreichischen Porträt- und Genremalers Johann Baptist Reiter (geb. 1813 in Urfahr/Linz - gest. 1890 in Wien) gehört allgemeinem Konsens nach eher zur Peripherie des größeren kunstgeschichtlichen Entwicklungszusammenhangs im 19. Jahrhundert, den man nach Courbet Realismus nennt. Diese Einordnung wird dem Schaffen Reiters jedoch nur dann entsprechend gerecht, wenn und solange man das subtil inszenierte Eigenleben vieler seiner Bilddetails außer Acht läßt, d. h. ein Detail der konventionell übergeordneten Bildtotalität unterordnet.
Blickt man jedoch auf diese Details einmal unbefangen und mit der Anerkennungs- und Würdigungsabsicht von Individualität, so eröffnet sich ein Panorama künstlerischer Intelligenz, das den Stellenwert von Reiters Kunst in die Nähe von solchen kanonischen Realisten wie Adolph Menzel (geb. 1815 in Breslau - gest. 1905 in Berlin) rückt.

Veranstaltungsort: textil·kunst·design im Büro von Univ.-Prof. Gilbert Bretterbauer, Reindlstraße 16-18, Werk 3, 1. Stock, Raum W8. Einladung.pdf

Gabriel Ramin Schor, Philosoph und Historiker der Kunst, lebt und arbeitet in Wien. Lehrtätigkeiten an der Universität für angewandte Kunst in Wien, am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien und an der Kunstuniversität Linz. Seine aktuellen Forschungen kreisen um die medienmythologischen und konfliktideologischen Grundlagen des zeitgenössischen politischen Terrorismus, das filmische Werk von Roman Polanski und eine kritische Theologie nach Paulus.