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Das Bauernhaus in Oberösterreich

Studierende der Architektur, Peter Kuglstätter, A.-Univ.Prof.
Ausstellung | 2010
Architektur

Das rurale kulturelle Erbe das einen besonderen Ausdruck in seinen Bauten findet ist authentischer Zeuge der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung eines Landes. Die Bauten auf dem Land werden so auch zum beredten Spiegel des kulturellen Entwicklungsstandes einer Gesellschaft.

In der Landwirtschaft hat sich seit dem zweiten Weltkrieg ein tiefgreifender Wandel vollzogen. Ein Wandel der durch den Beitritt Österreichs zur europäischen Union an zusätzlicher Dynamik gewonnen hat. Die damit verbundenen Auswirkungen haben die Kulturlandschaft in unserer Heimat markant verändert.  Im Besonderen haben diese Einflüsse und Entwicklungen massive Auswirkungen auf das soziale und bauliche Umfeld auf dem Lande. Der Wandel wirtschaftlicher Strukturen machte große Investitionen und Neuorientierungen notwendig, die in einer, in der Gegenwart vom Markt geforderten, Flexibilität und raschen Anpassung an sich ändernde Voraussetzungen mündeten.
Dies alles hat schon vor langem dazu geführt, dass über Jahrhunderte gewachsene traditionelle Hofformen nicht mehr den wirtschaftlichen und funktionalen Anforderungen entsprachen. Die Folge war, dass bei Bau- und Umbaumaßnahmen in bäuerlichen Betrieben oft unter Zeitdruck und mit limitierten Mitteln Baumaßnahmen gesetzt wurden, die, heute schon wieder veraltet, massive Eingriffe in die traditionell gewachsenen Bauformen brachten. Auf diese Weise ist in sehr vielen Fällen unschätzbares Kulturgut verloren gegangen, ohne einen zeitgemäßen Ersatz in funktionaler und baukünstlerischer Hinsicht zu finden.
Im Bewusstsein der Bedeutung ländlichen Bauens hat es immer wieder Bestrebungen gegeben, diese Facette heimischer Kultur zu dokumentieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten. In unserem Bundesland sind im 20. Jh. hier besonders die Arbeiten von Adalbert Klaar, Rudolf Heckl, Franz Carl Lipp und Gunter Dimt zu erwähnen. Das vorliegende Ausstellungsprojekt ist in den Lehrveranstaltungen von Prof. Peter Kuglstätter an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz entstanden und als Fortführung der genannten Arbeiten gedacht. Es soll eine Momentaufnahme erhaltener bäuerlicher Baukultur zu Beginn des 21. Jh. liefern.
Aus den von Studierenden der Architektur akriebisch dokumentierten Bauernhöfen und ländlichen Nutzbauten wurden dreißig Objekte für die Ausstellung ausgewählt.

Kooperationspartner
Land OÖ, Landesrat Dr. Josef Stockinger - Direktion für Landesplanung, wirtschaftliche und ländliche Entwicklung, Abteilung Land- und Forstwirtschaft

Projektbeginn
2004

Idee, Konzept und Projektbetreuung
Peter Kuglstätter, A.-Univ.Prof.

Beteiligte Studierende
Jahrgänge ab 2004