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DE_colonize uni_VERSITY

7. bis 9. und 14. bis 15. Nov. 2016; 10.00 bis 16.30 Uhr
ZV Seminarraum, Domgasse 1, Linz

Gender III

Lehrveranstaltung "Flüchtlingsunterstützung und Institutionalisierung von Antirassismus an Universitäten vor dem Hintergrund kolonialer Wissenschaftlichkeit“ von Aretha Schwarzbach Apithy im Rahmen von DE-colonize uni_VERSITY.

Institut Medien / Abteilung Medientheorien in Kooperation mit dem AKG und der Weiterbildungsabteilung. Der Anspruch koloniale Wissenspraktiken zu deinstitutionalisieren / de- konstruieren setzt das Wissen voraus das und wie Wissen mittels kolonialer Praktiken generiert wurde und folglich kein „objektives“ oder „universales“ vielmehr koloniales Wissen darstellt. Wie und durch wen wurde Wissenschaft als ein koloniales Feld (Schwarzbach-Apithy) strukturiert? Wie hat es sich zu Versklavung und Kolonisierung verhalten? Wie konnte Wissenschaft angeord- net werden, um nicht-weisse Perspektiven nachhaltig ausschließen zu kön- nen, und wofür war / ist das von Bedeutung? Können Kolonialkontinuitäten bis heute nachvollzogen werden? Wie kann die jeweils eigene Verstrickung darin erkannt und verändert werden? Ausgangspunkt für diese Fragen ist die zeit- und ortsgleiche Etablierung der Fundamente gegenwärtiger Wissenschafts- strukturen mit bürgerlichen Kolonialanordnungen; ihre jeweiligen Strukturen wirk(t)en aufeinander ein. Die darin enthal- tenen Herrschaftsverhältnisse mit ihren Ausschlussdynamiken können folglich auch in gegenwärtigen Erziehungs- und Bildungsinstitutionen nachgewiesen werden; das Resultat ist eine „Weiße Lehre“, bis heute in der bundesrepublikani- schen bzw. österreichischen Gesellschaft nahezu ungebrochen vorherrschend. „Learning to be white“ (Thandeka) ist dafür ein wesentlicher Lernprozess, der interdependent verbunden ist mit sämt- lichen Bereichen Weisser Gesellschaften – der andererseits jedoch wieder ver-lernt werden kann. Voraussetzung dafür ist der Reflektion Weisser Sozialisierung mental und emotional Raum und Zeit zuzugestehen. Kritik wird sich hauptsäch- lich an Analysen orientieren aus der deutschen und amerikanischen Weißseinsforschung nach z.B. Eggers, Yancy, hooks, Thandeka, Morrison, Farr. Mit einer dekolonialen und herrschaftskritischen Perspektive werden im Seminar Reproduktionen kolonialer Denk- und Handlungsmuster in wissenschaftlichen Räumen durch paternalistisch-antirassistische Theorien und Praxen herausge- stellt und analysiert werden können.
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