zum Inhalt

Gender-IT: "Neue Medienbilder - neue weibliche Selbstbilder?"

Transdisziplinäres Forschungsprojekt an der Kunstuniversität Linz Projektkoordination: Prof.in Dr.in Angelika Plank (BildnerischeErziehung)
Projektleitung: Mag.in Dr.in Barbara U. Schmidt (Medientheorie)
gefördert vom bm:bwk im Rahmen des Forschungsprogramms

Transdisziplinäres Forschungsprojekt an der Kunstuniversität Linz, Projektkoordination: Prof.in Dr.in Angelika Plank (Bildnerische Erziehung). Projektleitung: Mag.in Dr.in Barbara U. Schmidt (Medientheorie), gefördert vom bm:bwk im Rahmen des Forschungsprogramms "Gender IT!"
(Link: www.cio.gv.at/WSIS/events/austria/perspectives/wg2/Beitrag_Harrasser.pdf)
"Aus welchen Gründen sind Frauen im Feld der (Informations-)Technologien unterrepräsentiert?" Zu dieser Frage gibt es bereits internationale Forschungsbeiträge und vor allem eine Vielzahl an Projekten und Initiativen, die praktische Abhilfe schaffen wollen. Die Effekte dieser Maßnahmen sind bisher gering, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Gründe für die Distanz, die Mädchen und Frauen zur Technik haben, vielfältig sind: u. a. gehören dazu Erziehung und Sozialisierung, Schul- und später Studienerfahrungen, nach männlichen Bedürfnissen geprägte Arbeitsfelder und darüber hinaus die Bilder- und Anschauungsmuster unserer Kultur, die Geschlechterdifferenz im Alltag permanent bestätigen und legitimieren.

Ein wesentlicher Bereich, in dem genderspezifische Zuschreibungen re-produziert werden, sind die vermeintlich neutralen Bildwelten der Computer- und IT-Branche, wie sie z.B. in der Werbung, in Firmenbroschüren und Stellenanzeigen erscheinen. Sie sollen im Rahmen des Projekts mit methodischem Werkzeug aus den Genderstudies sowie der Medien- und Kulturwissenschaft sorgfältig analysiert werden. Um nachzuzeichnen, wie junge Mädchen, die sich in der prekären Übergangsphase zur Erwachsenenwelt - und damit auch in der Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und Berufswünschen befinden, die medienvermittelten 'Images' und Subjektentwürfe genau rezipieren, werden anschließend Interviews mit Linzer Schülerinnen durchgeführt. Dieser empirisch-qualitative Teil der Untersuchung ermöglicht es, junge Mädchen selbst als Akteurinnen einzubeziehen.

Auf der Basis der Ergebnisse aus den theoretischen und empirischen Untersuchungen werden vom Fachbereich Bildnerische Erziehung der Kunstuniversität Linz (medien-) pädagogische Konzepte entwickelt, die Mädchen in dieser Phase komplexer und ambivalenter Aushandlungs- und Identifikationsprozesse stärken und im Sinne des "doing gender" gemeinsam mit ihnen Handlungs- und Spielräume - besonders in der Nutzung von (Computer-) Technologie - offen und verfügbar zu halten. Kooperationspartnerinnen sind Mag.in Dr.in Johanna Rolshoven, Volkskundliches Seminar der Universität Zürich/ CH (Link: www.vk.unizh.ch/vk/forschung/frame_forschung_vk.html) und Mag.in Almut Sülzle, Fachhochschule Furtwangen/ D (Link: http://www.netzwerk-fit.de), beide einschlägig ausgewiesene Expertinnen, die zur Zeit an Forschungsprojekten mit vergleichbaren Schwerpunkten arbeiten. Das Projekt ist für zwei Jahre konzipiert und wurde im März 2004 begonnen.