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Keine Technik ohne Form

Beitrag zu einem Fachbuch „ein/fach Technik – Plädoyers zur technischen Bildung für alle“   Robert Hübner

Obwohl Vorsicht geboten ist, wenn der so genannte „Markt“ bildungspolitische Begehrlichkeiten äußert, dürfte es sich gegenwärtig um eine nicht verhandelbare Koinzidenz von ökonomischen und pädagogischen Notwendigkeiten handeln: die Heranwachsenden sind mit technischer Bildung unterversorgt. Daraus resultiert eine wachsende Unterversorgung unserer (wirtschaftlichen) Kultur mit Technikern und Technikerinnen. Anstatt jedoch Schüler und Schülerinnen mit noch mehr oberflächlicher Aneignung von Theorie zu ermüden, sollte eine moderne Allgemeinbildung technische Bildung als angewandtes, kreatives Werkstatt-Fach anbieten, das in einer angemessen niederschwelligen Art Grundlagen vermittelt, Neugierde weckt und bestimmte einzigartige pädagogische Effekte in Gang setzt (Herz-Hirn-Hand-Ganzheitlichkeit, reziproker Lernprozess beim Planen und Ausführen, u.a.). Weil Technik von Natur aus eine schaffende Disziplin ist und eng verwandt mit der (Angewandten) Kunst ist, sollten zukünftige Lehrer und Lehrerinnen an gestalterischen Universitäten ausgebildet werden. Es ist unbedingt notwendig, dass die (historisch völlig unbegründete) Kluft zwischen Kunst und Technik zumindest in der LehrerInnenbildung überwunden wird. Die relativ junge, ebenfalls schaffende, wissenschaftliche Disziplin der Bionik könnte dabei eine Brücke zu den (forschenden) Bezugsfeldern Physik und Biologie bilden.  

Umfang: Beitrag über 16 Seiten
Sprache:
Deutsch
Erscheinungsjahr:
2013
Verlag: Josef Seiter, Studien Verlag Innsbruck