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VORTRAG

Medienrevolutionen und andere Revolutionen

25. April 2017, 18.00 Uhr Keplersalon, Rathausgasse 5, Linz

Vortrag von Erhard Schüttpelz  Der Vortrag entwirft einen gemeinsamen Rahmen für die drei großen Medienrevolutionen der Menschheitsgeschichte: die Erfindung der Schrift, die Erfindung des Buchdrucks, und die Erfindung der modernen Medien seit dem 19. Jahrhundert. Alle drei Medienrevolutionen basierten auf Umbrüchen, die allem Anschein nach nicht von den Medien ausgingen, sondern von Umwälzungen des primären und des sekundären Sektors. Seit dem Zweiten Weltkrieg erscheint die Erfindung neuer Medien als eine primäre Ursache, die anderen Ursachen den Rang ablaufen kann. Hat sich das Verhältnis zwischen Medien und Nicht-Medien in den letzten zweihundert Jahren grundlegend verändert? Und was besagt die Entwicklung digitaler Medien in dieser Hinsicht?  Erhard Schüttpelz ist Professor für Medientheorie an der Universität Siegen. Studium der Germanistik, Anglistik und Ethnologie in Hannover, Exeter, Bonn, Oxford und Köln; Promotion 1994 in Bonn; diverse Stipendien, Postdoktorand am Graduiertenkolleg 'Theorie der Literatur und Kommunikation' an der Universität Konstanz; 2003 Habilitation an der Universität Konstanz; 2005 Forschungsaufenthalt am IFK (Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften) in Wien.
Erhard Schüttpelz ist ein theoretisch hoch informierter Grenzgänger zwischen Medienwissenschaft und Kulturwissenschaft (Ethnologie). Er hat wichtige Beiträge zur Diskussion kolonialer Wissenshierarchien geliefert und eine medientheoretische Erweiterung der Actor-Network-Theory vorgelegt. Derzeit leitet er einen Forschungsschwerpunkt zu „Medien der Kooperation“, in dem das Verhältnis von Medien, Infrastrukturen und Sozialität erforscht wird.

Bei der Veranstaltungsreihe relatifs der Abteilungen Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte und Kunsttheorien, sind internationale WissenschaftlerInnen eingeladen, über ihre aktuelle Forschung, ihr Vorgehen und offene Fragen zu sprechen. Wir wollen keine Themen setzen, sondern ForscherInnen mit ihren Passionen und Problemen dazu einladen, im Entstehen begriffene Arbeiten zu präsentieren. Wir möchten eine Atmosphäre schaffen, in der Gewagtes diskutiert wird und sich neue Ideen entfalten können. Die Veranstaltungsreihe wird von Karin Harrasser (Kunstuniversität Linz, Kulturwissenschaft), Anne von der Heiden (KunstuniversitätLinz, Kunstgeschichte und Kunsttheorie) und dem Kepler Salon Linz ausgerichtet.  Alle Termine der Reihe relatifs im Sommersemester 2017 finden Sie hier.