VORTRAG
Instabile Ontologien Klappen und Falten in der Kunst der amerik. Nordwestküstenindianer
23. Mai 2017, 18.00 Uhr
Keplersalon, Linz
Vortrag von Bernhard Siegert im Rahmen der Reihe "relatifs".
Seit ihrer "Entdeckung" im 18. Jahrhundert hat die materiale Kultur der amerikanischen Nordwestküste westliche Sammler und Ethnologen fasziniert – insbesondere die einzigartigen Transformationsmasken und der Potlatsch. Die ältere ethnologische Forschung zur Kunst der Nordwestküste (Boas, Mauss, Lévi-Strauss) hat sich vor allem auf die ikonologische Entschlüsselung der Masken und auf die religiöse und soziale Bedeutung ihrer Formen und zeremoniellen Verwendung konzentriert. Die kulturtechniktheoretische Perspektive rückt dagegen die Frage in den Vordergrund, wie die Transformationen, die die Masken performieren, den Maskenträger, die Gemeinschaft, die Geistwesen und die Tiere, Namen, Architekturen und Räume verbinden, um durch die Verarbeitung mimetischer Übertragungen zwischen verschiedenen ontologischen Bereichen eine instabile Wirklichkeit zu stabilisieren. Diese Frage schließt ausdrücklich auch die Analyse des charakteristischen Designs der "Northwest Coast Art" auf der Basis von Operationen des Öffnens, Klappens und Faltens ein. (Bernhard Siegert)
Die Veranstaltungsreihe wird von
Karin Harrasser (Kunstuniversität Linz, Kulturwissenschaft),
Anne von der Heiden (Kunstuniversität Linz, Kunstgeschichte und Kunsttheorie) und dem Kepler Salon Linz ausgerichtet.
Einladung.pdf