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PREIS

Goldener Delphin in Cannes für „Maybe Palermo“

Preis in der Kategorie "Informationsfilme" für das Patentvideo des Wissenstransferzentrums West

Die Cannes Corporate Media & TV Awards prämieren jedes Jahr die weltbesten Wirtschaftsfilme, Online-Medien und TV-Produktionen in einem der bedeutendsten Filmzentren der Welt: Cannes, Frankreich.
Die Preisverleihung erfolgte am 14. Oktober 2016, den goldenen Delphin nahm Regisseurin Luzi Katamay, eine Absolventin der Kunstuniversität Linz, entgegen. Wissenschaftskommunikation ist langweilig? „Maybe Palermo“, ein Patentvideo des Wissenstransferzentrums West, stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass Wissenschaftskommunikation nicht langweilig sein muss. Möglich wurde dieses außergewöhnliche Projekt durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen.
Ziel des Projektes ist, neue Zugänge zur Wissenschaftskommunikation zu finden, sowohl in der Zusammenarbeit als auch im fertigen Resultat. Der Film „Maybe Palermo“ entstand aus einer Kooperation der Kunstuniversität Linz mit dem Filmteam von
LAS GAFAS und der Johannes Kepler Universität Linz. Der Film wurde bereits beim Crossing Europe Festival und wird demnächst auch beim international renommierten „Science Film Festival“ der Goethe Institute gezeigt.
Konkret geht es um E100304, ein Krebsmittel, das von Ian Teasdale am Institut für Chemie der Polymere an der Johannes Kepler Universität Linz entwickelt und zum Patent angemeldet wurde. „Die Auszeichnung für diesen Film ist etwas ganz Besonderes. Es beweist, dass es auch möglich ist, mit einer guten Idee, mit Mut und mit einem engagiertem Team gegenüber Produktionen zu punkten, die ein 50-faches und mehr an Budget zur Verfügung haben.“ (Andre Zogholy, Kunstuniversität Linz / Wissenstransferzentrum West)  „Die Zusammenarbeit zwischen KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen hat Personen auf allen Ebenen eingebunden; wir waren nicht die AuftragnehmerInnen, sondern vollwertige PartnerInnen“, beschreibt Christian Dietl von der Linzer Filmfirma LAS GAFAS die Herangehensweise. „Thinking outside of the box“ war das treibende Motiv der Projektgruppe. „Wissenschaft muss ganz neu gedacht werden“, sagt auch Bernhard Nussbaumer von der Johannes Kepler Universität Linz, „die Hermetik des universitären Forschungsbetriebs muss aufgebrochen werden“.
Und Andre Zogholy von der Kunstuniversität Linz setzt fort, dass es „gerade die Rolle der Kunst ist, etablierte Gedankengänge immer wieder in Frage zu stellen – auch mit ungewöhnlichen Mitteln“. Obwohl „Maybe Palermo“ ein künstlerisch anspruchsvoller Film geworden ist, ist er doch auch gleichzeitig ein richtiger Wissenschaftsfilm, der die Erfindung in den Vordergrund stellt und sich ernsthaft mit ihr auseinandersetzt.
„Wichtig war es, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln. Das ist im Film zu sehen und das war auch das erklärte Ziel der Zusammenarbeit“, fasst Andre Zogholy zusammen. www.maybepalermo.wordpress.com www.cannescorporate.com

Alexander V. Kammel, Luzi Katamay, Christian Dietl (v.l.n.r.) | Foto: Constant Evolution 2016

Luzi Katamay, Christian Dietl | Foto: Las GAFAS