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hässlich?

Jahresprojekt im Studienjahr 2009/2010
Keramik

Das Hässliche ist allgegenwärtig und allzu oft schlagender Ausdruck unserer Ablehnung: "Ist das hässlich!" Dabei tritt das Hässliche in den unterschiedlichsten Gestalten auf: als die vollständige Abwesenheit des Schönen, als hemmungslose Übertreibung bei dem Versuch das Schöne erreichen zu wollen, als das Böse, das Eklige, das Perverse und in vielen weiteren Gestalten.
Der Begriff verweist auf eine dichotome Einteilung der Welt in hässlich und schön. Bedeutend wird dies, wenn es sich nicht um ästhetische Kategorien handelt, sondern um moralische Wertungen - das Schöne bezeichnet das Gute und das Hässliche entlarvt das Böse. In diesem Verständnis wird das Urteil: „Hässlich!“ zur Waffe.
In unserer komplexen modernen Gesellschaft sind derart klare Einteilungen von gut und böse, hässlich und schön unmöglich geworden. Das Hässliche existiert in einer engen Verflechtung mit dem Schönen. Dies war Anlass der Bedeutung des Hässlichen in der heutigen Zeit in einem Studienprojekt nachzugehen. Studierende der Studienrichtung Keramik haben im Studienjahr 2009/10 künstlerische Konzepte entwickelt, die verschiedene Aspekte des Hässlichen beleuchten.
Neben dieser allgemeinen Reflexionsebene soll das Projekt auch den Diskurs über Materialien befördern. Jedem Material wohnt ein Potenzial für Hässliches inne. Dieses zu ergründen und die Entdeckungen in einen Diskurs über die aktuelle Gestalt des Hässlichen einfließen zu lassen ist Ziel des Projektes. Unter dem Titel „hässlich?“ wurde im Oktober 2010 eine Auswahl von künstlerischen Arbeiten, die im Rahmen des Projektes entstanden sind, im Salzamt der Stadt Linz ausgestellt. Als Gäste nahmen die KünstlerInnen Anna Baranowski, Leipzig, Deutschland; Helene Kortner, Bergen, Norwegen; Kirsten Krüger, Düsseldorf, Deutschland; Reiner Maria Matysik, Berlin, Deutschland; Netty van Osch, Rotterdam, Holland teil, die sich in ihrem Werk mit unterschiedlichen Aspekten des Hässlichen beschäftigen.

Idee und Konzept: Frank Louis
Projektgruppe: Anna Petersen, Barbara Schmid, Daniel Wetzelberger, Elmar Eisenberger, Deopatria de Sousa e Silva, Edgar Friedl, In Sook Park, Josseline Engeler, Norbert Ellinger und Rebecca Paterno
Projektbetreuung: Christian Bartel, Maria Baumgartner, Margarete Geffke, Ingrid Smolle und Frank Louis Herzlichen Dank an
Holger Jagersberger, Gabriele Hofer, Martin Hochleitner, Andrea Bina, Stefanie Hoch,  Helene Kortner, Kirsten Krüger, Reiner Maria Matysik, Netty van Osch, dem Förderverein der Kunstuniversität Linz und allen Studierenden, die durch ihr Engagement zum Gelingen der Ausstellung beigetragen haben.
Kooperationspartner: Salzamt der Stadt Linz