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Räume dazwischen. Ein Versuch über Zwischenräume in den Zeichnungsinstallationen von Nicole Eisenman

Leonie Lehner
Masterarbeit, 2014
Abteilung für Kunstgeschichte und Kunsttheorie Im Fokus der vorliegenden Arbeit befinden sich Zeichnungsinstallationen von Nicole Eisenman, die Anfang/Mitte der 1990er- beziehungsweise der 2000er-Jahre entstanden. Die Künstlerin greift in den Anordnungen ihrer Installationen auf eine Art Salonhängung zurück: Eine Vielzahl von Zeichnungen wird meist eng neben- und übereinander montiert, wodurch sich Werke mit divergierenden Inhalten in unmittelbarer Nähe zueinander gruppiert wiederfinden. Erforscht wird im Verlauf des Textes die Raumbildung: Raum, der sich durch die Performativität des Kunstwerks entfaltet (Butler), Räumlichkeit, die sich aufgrund des Arrangierens von Zeichnungen und Malereien entwickelt (soziale Raumtheorie), und vor allem Räumen, die sich entlang eines Gegeneinander-Lesens der angebrachten künstlerischen Arbeiten ausprägen – der Raum dazwischen (Bhabha). Um den Räumen dazwischen in Eisenmans Zeichnungsinstallationen näherzukommen, wird dargelegt, wie, in Anlehnung dazu, ein ‚dazwischen’ in der Ausbildung von kulturellen Differenzen bei Homi K. Bhabha hervortritt. Als Einstieg in das künstlerische Werk Eisenmans und deren raumproduzierende Praktiken dient ein Abriss über die New Yorker Punk-Bewegung, die mit ihren dezentralisierenden Techniken, wie beispielsweise der Selbstdistribution, an einer Verschiebung von Machtverhältnissen und damit auch an einem Raum-Einnehmen arbeitete.