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22 Jahre Professur Marek Freudenreich

"Wenn ich mit einem Wort erzählen wollte, was ich eigentlich lehre, wäre zu sagen: das "Denken", vor allem das plastische Denken. Um das noch zu ergänzen - ich lehre eine solche Art des Denkens, diw auf dem einfachsten Weg zum Ziel führt, das heißt etwa Sparsamkeit der Mittel, was im künstlerischen Schaffen bedeutet, dekorative Überladung zu vermeiden und speziell in der Grafik nach Knappheit zu streben. Eine Art des Denkens, die einen zwingt, sich von Gewohnheiten und KOnventionen zu lösen, überholte Schemata abzulegen, die nicht mehr logisch sind. Ich lehre Vorstellungskraft und Widerstand in der Suche nach den eigentlichen Lösungen, jenen zum Trotz, die sich aufdrängen. Ich lehre auch Sinn für Humor und für den Wert des Paradoxen und ich lehre eine klare, reine und einfache Form der miteinander in Beziehung stehenden Gestalten.
Die Aufgaben, die meine Studenten erhalten, haben nichts mit Themen, die wegen ihrer Aktualität wichtig erscheinen, zu tun, sondern sind in der Regel recht einfach und dienen der Perfektionierung des Handwerks, andere betreffen die Fotografie oder die Arbeit mit dem Computer. Die Wahl der Technik ist dabei völlig frei, es soll nur das am besten zum Ausdruck gebracht werden, was ausgedrückt werden soll. Trotz einiger Gemeinsamkeiten sind die Arbeitenmeiner Studenten, was ihre Form betrifft, einander wenig ähnlich, da ihr Ausdrucksmittel und ihr Stil von der Individualität des Studenten abhängen."
Univ.Prof. Marek Freudenreich
O.Univ.Prof. Marek Freudenreich lehrte von 1985 bis 2007 an der Kunstuniversität Linz im Bereich Mediengestaltung seine StudentInnen die visuelle Kommunikation. Im Künstlerischen Einzelunterricht wurden die Semesterthemen besprochen, Ideen entwickelt und vom einfachen Scribble bis hin zur druckreifen Gestaltung erarbeitet. Unter seiner Leitung nahmen die Studierenden an zahlreichen Ausstellungen und Wettbewerben teil.