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Dilpoda

Juliane Leitner
Zeitraffer Film, 2011
Plastische Konzeptionen / Keramik, Masterarbeit Filmdauer: 7 min. 13 sec.
DVD-Pal 4:3
Produced by Juliane Leitner
Music by Istvan Szabo
März 2012 Material
lebende Isopoden (Asseln); UV-Körpermalfarbe; weiße Acrylfarbe; Schwarzlichtleuchte; Sony Cybershot DSC-R1; Digitale Mikroskopkamera;
Der Zeitrafferfilm „Dilpoda“ besteht aus insgesamt 2361 Einzelbildern. Pro Sekunde wurde ein Bild mit der Sony Cybershot DSC-R1 und der digitalen Mikroskopkamera aufgenommen.
Danach wurden die Bilder im Adobe After Effects zu einem 7min. 13 sec. langen Film zusammengefügt und mit der elektronischen Musik von Istvan Szabo hinterlegt. Namensgebung
Der Name „Dilpoda“ setzt sich aus der Abkürzung DIL, die englische Bezeichnung für „Dual in-line Package“ (zu Deutsch, „zweireihiges Gehäuse“) und der lateinischen Bezeichnung „Isopoda“ (zu Deutsch, „Asseln“) zusammen. Die länglichen DIL-Gehäuse dienen als Fassung elektronischer Bauteile und werden per Drucksteckmontage auf dem Motherboard fixiert. Die Bauweise dieser Gehäuse erinnert durch ihre parallel zueinander laufenden Anschlussstifte, an Insekten, Krebstiere und Tausendfüßler. Filmbeschreibung
Der Zeitrafferfilm „Dilpoda“ zeigt ein Motherboard, das von lebenden Isopoden (Asseln) besiedelt wird. Die speziellen Lichtverhältnisse einer Schwarzlichtleuchte lassen die mit UV-Farbe bemalten Asseln immer wieder als helle Lichtpunkte im Film aufscheinen, sodass das Motherboard einer in der Nacht beleuchteten Großstadt gleicht, in deren Straßen die Fahrzeuge hin und her rasen. Der Betrachter/Die Betrachterin kann durch den häufigen Wechsel der Kameraperspektiven in die Rolle der Isopoden schlüpfen und die technoide Architektur eines Motherboards genauer begutachten und durchwandern. „Dilpoda“ erscheint phantastisch, dennoch ist das Geschehen auf dem technoiden Lebensraum real und konnte nur Aufgrund technischer Voraussetzungen und Möglichkeiten dokumentiert werden. Eine Wechselwirkung zwischen Natur und Technik lässt sich erkennen. Um die Natur zu erforschen sind wir von technischen Mitteln abhängig, Technik wiederum beeinflusst und verändert die Natur.
Was würde passieren, wenn Organismen die Daten unserer technischen Geräte nutzen könnten? Würde dadurch eine neue Lebensform entstehen?
Die pulsierende Filmmusik dient zur Verstärkung der Assoziation mit der Großstadt beziehungsweise zur Datenverarbeitung und bringt die Ästhetik der Computerspiele der Achtziger- und Neunzigerjahre mit ins Spiel. Betreuung: Univ.-Prof. Dipl.des. Frank Louis Rahmen: Plastische Konzeption / Keramik Datum der Fertigstellung: Der Zeitraffer Film wurde am 27 März 2012 im Deep Space des Ars Electronica Centers präsentiert. www.atelierlesa.com/juliane-leitner/videos-installations/dilpoda/
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