MITTEILUNG
City Lights
2. bis 8. Juli 2020
im öffentlichen Raum der Stadt Linz
Fahrradrundgang am 3. Juli 2020, um 18.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof
Es werden 14 Arbeiten von Studierenden des BA-Kulturwissenschaften als City-Light an Haltestellen des öffentlichen Verkehrs präsentiert. Es handelt sich um Arbeiten, die während des Seminars „Grenzen und Encruzilhadas“ (Amalia Barboza) und im „Foto-Labor“ (Paul Kranzler) entstanden sind. Die Nutzung der Leuchtkästen ist von der Firma Werbering Linz gesponsert worden.
SELFPORTRAITS FROM ISOLATION
Projekte im Rahmen des Fotografie-Seminars von Paul Kranzler
Studierende des ersten Semesters des Bachelorstudiengangs Kulturwissenschaften besuchten während des Seminars die Lehrveranstaltung „Fotografie“ bei Paul Kranzler. Bei den Terminen im Fotolabor und im Fotostudio sollten die Studierenden analoge Grundlagen der Fotografie erstmals kennenlernen. Im Fotostudio war geplant, mit der Großformatkamera und mit Polaroid-Filmmaterial zu arbeiten. Und am Ende des Semesters hatten wir uns vorgenommen, eine kleine Ausstellung zu organisieren. Dann kam der Shutdown, noch bevor eine einzige Lehrveranstaltung abgehalten werden konnte, und die Studierenden steckten zu Hause fest. Gemeinsame Termine im Fotolabor und Fotostudio waren nicht mehr möglich. Die Universität wurde weitgehend geschlossen, bundesweit wurden Ausgangsbeschränkungen verhängt. Die Studierenden arbeiteten sich in diesen Wochen des Rückzugs im Privaten an dem Thema „Selbstporträt“ regelrecht ab. Technische Hürden mussten, so gut es ging, via Videokonferenz überwunden und künstlerische Entscheidungen ebenso auf diesem Weg besprochen werden. In den gemeinsamen Onlinegesprächen der Gruppe wurde auch beobachtet, wie enorm sensibel das Wirtschaftssystem reagierte. Als einer der Ersten reagierte insofern der Werbemarkt, als weniger Werbung geschaltet und weniger Werbeplakate im öffentlichen Raum angebracht wurden.
ECRUZILHADAS – SCHEIDEWEGE
Projekte im Rahmen des Seminars von Amalia Barboza mit der Projektbegleitung von Mariel Rodriguez
Unerwartet kann ein Ereignis plötzlich alles verändern. Die Zeit bleibt stehen und der normale Alltag ist außer Kraft. Es handelt sich um eine Ausnahmesituation, die als Scheideweg bezeichnet werden kann. Auf Portugiesisch spricht man von
encruzilhadas: Orte, an denen Wege sich kreuzen und sich die Frage stellt, welcher der richtige Weg zum Weitergehen ist.
Als das Sommersemester begann, mussten die Hochschulen wegen der Corona-Maßnahmen das geplante Programm absagen und auf Distanzlehre umstellen. Das Thema des Seminars „Grenzen und encruzilhadas“ führte uns zur Beobachtung unserer eigenen Grenzerfahrungen in der Corona-Zeit. Tägliche Gewohnheiten mussten umgestellt werden, persönliche Kontakte wurden vermieden, andere Kontakte erneuert und in der Distanz gepflegt. Unser Bewegungsraum schränkte sich ein, aber diese Einschränkungen machten uns auf andere Dinge aufmerksam, die vorher keine Beachtung fanden. In den Projekten „Encruzilhadas – Scheidewege“ verfolgten die Studierenden ihre Erfahrungen und markierten einige Orte, um diese Situationen nicht aus den Augen zu verlieren. Als wäre es wichtig, ein Denkmal für diese Corona-Zeit zu errichten. Doch wie soll dieses Denkmal aussehen? An welcher Kreuzung soll es platziert werden? Die Interventionen zeigen das Ergebnis eines künstlerischen Forschungsprozesses, in dem die Rituale der neuen Normalität festgehalten werden. Die Corona-Zeit öffnet einen Zwischenraum, in dem sich vor allem Fragen über unser Leben aktivieren und Interventionen möglich werden.
Beteiligte Studierende:
Neda Baralic, Marlies Hajnal, Maria Keplinger, Magdalena Mair, Martin Märzinger, Sophie Mayr, Lisa-Victoria Niederberger, Theresa Samira Schönbauer, Moana Schramm, Sainzaya Tsengel, Gerald Wöss, Mercedes Zöttl
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