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TALK

MAKING-OF-THE-EVIDENCE Medienästhetische und strafprozessrechtliche Wahrheitskonzeptionen bei Forensic Architecture

16. Dezember 2021, 11.30 bis 13.00 Uhr ONLINE

Gastvortrag von Lisa Stuckey im Rahmen des Seminars „Fake Truths“ in der Abteilung Kunstgeschichte und Kunsttheorie. In ‚Beweisen‘ scheint ein pragmatischer Zugriff auf künstlerische Öffentlichkeiten und Rezeptionsweisen der Gegenwartskünste verwirklicht. Als Konsequenz institutioneller wie epistemischer Flucht- und Transferdynamiken können strafprozessrechtliche Wahrheitskonzeptionen regelrecht durch medienästhetische unterlaufen werden.

Mit Fokus auf die Ermittlungsvideos der Forschungsagentur Forensic Architecture beleuchtet der Vortrag deren narrative Funktion als ein ‚Making-of-the-Evidence‘ – Resultat einer Wahrheitssuche durch medienforensische Methoden wie Szenarienbildung, Synchronisierung oder situierte Zeug_innenschaft. Dabei sollen Versatzstücke adversatorischer und inquisitorischer Verfahrensmodelle ausgemacht, Ungebundenheiten an Prozessregeln reflektiert sowie neue Verifizierungsmöglichkeiten aufgespürt werden.

Dr.in Lisa Stuckey, Kunst- und Medienkulturwissenschaftlerin, ist Postdoc Fellow an der Universität für angewandte Kunst Wien und Lehrbeauftragte an der Kunstuniversität Linz. Ihre Dissertation LAW ON TRIAL (2020) wurde mit dem „Preis für wissenschaftliche Arbeit“ der Akademie der bildenden Künste Wien sowie dem österreichischen Staatspreis „Award of Excellence“ ausgezeichnet; sie erscheint 2022 bei De Gruyter. Lisa Stuckeys Forschungsschwerpunkte sind zeitgenössische Ästhetik, Institutionskritik sowie Kulturen des Kuratorischen und des Rechts. www.lisastuckey.net

Webex-Teilnahmelink nach Anmeldung unter jasmin.mersmann@ufg.at

Forensic Architecture, Website, https://forensic-architecture.org, Screenshot 8.12.2021