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TALK

The Wonder of the World? (Tote) Körper zwischen Mythos, Fakt und Fiktion

14. Dezember 2021, 11.30 bis 13.00 Uhr ONLINE via Webex

Die Abteilung Kunstgeschichte und Kunsttheorie lädt zum Gastvortrag von Romana Bund im Rahmen des Seminars „Menschen Ausstellen“. Webex-Teilnahmelink nach Anmeldung unter jasmin.mersmann@ufg.at Als angeblicher Fang japanischer Fischer*innen wurde die Feejee Mermaid 1822 an den US-amerikanischen Kapitän Samuel Barrett Eades während seines Aufenthalts in Südostasien verkauft. Gegen Eintausch seines Schiffs erwarb er ein präpariertes Wesen in Gestalt einer Meerjungfrau, die ein wahres Naturwunder darstellen sollte und sich unter die zahlreichen ›exotischen‹ Kreaturen, ›Wundergeburten‹ und ›Freaks‹ des 18. sowie 19. Jahrhunderts einreihen ließ. Anhand dieses Beispiels und weiteren Fallgeschichten gibt die Präsentation Einblicke in die Her-, Darstellungs- und Wissensgeschichte sowie spektakuläre Vermarktung von lebendigen aber auch toten Körpern des 19. Jahrhunderts. Besonders präparierte und mumifizierte Körper werden dabei mit Blick auf ihre im/materiellen Mobilitäten in den Vordergrund gerückt. Romana Bund ist seit Ende 2019 Teil des doc.funds Doktoratsprogramms Cultural Mobility Studies (FWF) an der Forschungsplattform "Mobile Kulturen und Gesellschaften" der Universität Wien. Dort untersucht sie in ihrer kulturwissenschaftlichen Dissertation scheinbar stillgelegte und präparierte Körper mit Blick auf ihre Mobilität. Davor studierte sie Philosophie sowie Germanistik an der Karl-Franzens-Universität Graz und absolvierte das transdisziplinäre Masterprogramm Medienkultur- und Kunsttheorien an der Kunstuniversität Linz. Neben ihrer akademischen Beschäftigung ist sie immer wieder in Ausstellungs- und Festivalzusammenhänge verwickelt, zuletzt bei Crossing Europe Filmfestival, bb15, Mobile Akademie Berlin.

Feejee Mermaid, Gift of the Heirs of David Kimball, 1897 © President and Fellows of Harvard College, Peabody Museum of Archaeology and Ethnology