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non sine labore

Eva Daxl
Masterarbeit | 2010
Keramik

Der Titel „non sine labore“ – Nicht ohne Mühe – soll sich nicht nur auf die Arbeit oder ihre Entstehung beziehen, der Titel ist als Aufforderung und Weisung zu verstehen um in der heutigen Leistungsgesellschaft erfolgreich zu sein. In einer Gesellschaft, in der nur Höchstleistung zählt und Versagen mit dem Ausschluss aus der Arbeitswelt einher geht, ist nichts ohne Mühe möglich.
Film: Der erste Teil ist autobiografisch, und bezieht sich auf meine Ausbildung zum Keramikergesellen, der Weiterbildung zum Keramikmeister und dem anschließenden Studium, der damalige und jetzigen Empfindungen und Zukunftsängste, und Freuden über bestandene Abschlüsse und erfolgreiche Ausstellungen mit einbezieht.
Mohn: Der zweite Teil hinterfragt Aussagen von Politikern, Managern und Bankern in einer Zeit der wirtschaftlichen Krisensituation. Diese Aussagen stehen für die Unaufrichtigkeit und das Einlullen der Bevölkerung durch die Machtelite und rechtfertigen nur das Vorhaben des Ausführenden. Die Bevölkerung soll ruhig gehalten werden. Für diese Erklärungen habe ich Mohn verwendet, da es als Opiat eine einschläfernde Wirkung hat.
Leere: Ausgehend von meinen damaligen und jetzigen Hoffnungen will ich meinen Wunsch Erfolg zu haben, zum Ausdruck bringen. Die positiven Begriffe leuchten und sind deshalb aus einer Porzellanfläche herausgeschnitten. Durch die äußeren Umstände verlieren sie an Leichtigkeit, gewinnen an Schwere, denn die Realisierung der eigenen Hoffnungen gelingt nicht immer. Die hellen Begriffe auf dem Boden sind dem Zertreten durch andere Menschen, die für die Gesellschaft stehen, schutzlos ausgesetzt.
Die weißen Worte versuchen das Wort „Hartz IV“, das sich im Raum ausgebreitet hat, zu verdecken. Dieses schwarze Wort ist unterschwellig im Raum, der mein Leben und meine Ziele darstellt, vorhanden. Werden im Laufe der Zeit zu viele Hoffnungen zerstört, bleibt nur Hartz IV sichtbar.
Meine Arbeit wirkt hell, offen und leicht und soll wie ein sichtbar gemachter Appell an die Gesellschaft wirken. Erst auf den zweiten Blick erkennt man die Tragweite und die Schwere des Themas.

Betreuung
Frank Louis, Univ.-Prof. Dipl.Des.

Lehrveranstaltung
Zentrales künstlerisches Fach, Jahresprojekt: „Das Hässliche“

Zeitraum
WS 2009/2010 bis SS 2010

Präsentation
Ausstellung in der Katholischen Hochschulgemeinde Linz vom Mi, 20.10.2010 bis So, 12.11.2010 mehr

Kooperationspartner
Katholische Hochschulgemeinde Linz, Mag. Maria Pachinger, Mengerstraße 23, 4040 Linz

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