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spuren

Nina Bammer
Installation, Haare, Plexiglas, 2011
raum&designstrategien Ein Archiv aus Haren; ein Archiv in Haaren.
Eine Sammlung an Informationen – Konsum von Medikamenten, Drogen, Alkohol, Nikotin, der ungefähre Wohnort der Person, Ernährungsgewohnheiten und Schadstoffbelastungen – lagern sich während des Wachstumvorganges im Haar ein und lassen ein codiertes Tagebuch entstehen.
Eine Haarlinie bildet eine Analogie zu einer Zeitlinie; durch das Wachstum von durchschnittlich einem Zentimeter pro Monat lassen sich zeitliche Rasterungen vornehmen und das Haar kann an spezifischen Zeitpunkten der Vergangenheit analysiert werden.
Für dieses Daararchiv wurden an drei aufeinanderfolgenden Tagen abgeschnittene Haare – hinterlassene Lebens-”abschnitte” – vom Friseur gesammelt, wobei die Gemeinsamkeit in der anonymität der Haarbesitzer und in dem Aspekt des gemeinsamen Schnitt-ortes und Schnitt-tages liegt.
Als Kontrast zu einem klassischen Archiv in geordneter Präsentationsform, positioniert sich die Haarskulptur, die durch Zusammenführung dieser Haarfragmente eine körperliche Struktur bildet; wobei die Formgebung von archäologischen Ausgrabungen und dessen lange Haltbarkeit der Haarsubstanzen und des Informationsgehaltes inspiriert wurde. Betreuung: Univ.-Prof. Mag.arch. Elsa Prochazka
Rahmen: Zentralfach raum&designstrategien, Thema: ZEIT - DIE WELT ALS ARCHIV_die redigierte erinnerung
Datum der Fertigstellung: 10.11.2011