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LELA-LernLandschaft

Andrea Hilmbauer
Entwurf, 2013
die architektur

Auch dieses Projekt gliedert sich in einen Nordteil mit Sportnutzung im Areal des neuen Wohngebiets und ein einen Südteil mit den Bildungsinstitutionen im Mischgebiet des Winklerbahnhofs. Ganz im Süden ist dieses Gebäude dreigeschossig, um im Norden mit einer zweigeschossigen Sporthalle abzuschließen und in die Weite des Wohnparks zu verweisen. Die Typologie des Hauptbaus entwickelt sich aus der Grammatik der Wohnbauten, bleibt aber mit der H-förmigen Struktur eigenständig als Sonderbauwerk lesbar. Mit dem dritten Geschoß ›kippt‹ dieses Projekt zu einer vertikalen Struktur, was in der Schichtung von horizontal geführten Bändern in den Fassaden lesbar wird. Spannungsvoll ist die Überlagerung der beiden städtischen Geometrien in den Quer-Ästen des Hauptbaus, die auf rhythmische Weise den drei Innenhöfen einen je eigenen Raumzuschnitt verleihen.

Das Bildungsgebäude ›atmet‹ mit seinen drei großen Höfen. Im Erdgeschoss sind diese räumlich mit großzügigen Ausnehmungen an die Stadtebene angeschlossen. Die sinnvoll entwickelte Durchwegung ergibt so ein lebendiges Schulviertel mit öffentlichen Funktionen wie Restaurant, Campusmanagement, Werkstätten und Musikschule mit Veranstaltungssaal. Das Gebäude vermittelt somit vor allem zwischen West und Ost, also dem städtischen Vorplatz und den eigenen Freiraumflächen. Jede Institution (Gesamtschule, Volksschule und Kindergarten, Musikschule) hat ihren eigenen Zugang, wobei für die Kernschulen großzügige und lichtdurchflutete Garderoben im Erdgeschoss angelegt sind. Restaurant und Veranstaltungssaal eignen sich in Kombination mit den Innenhöfen vor allem auch in den Sommerferien hervorragend für außerschulische Aktivitäten.

Die Doppel-H-Struktur kann auch als zwei eigenständige Vierecke mit zwei Verbindungsstücken westlich und östlich des mittleren Hofes gelesen werden. In je einem dieser Karrees ist eine Institution so untergebracht, dass die offener gestaltbaren Bereiche als großräumliche Innenpassage rund um den jeweiligen Hof erlebbar werden, was die Orientierung im Gebäude unterstützt. Die sehr genau differenzierten ›mitwachsenden Cluster‹ können als konstruktiver Beitrag zur Schulbaudebatte dieser Jahre gewertet werden: Von einem durch vielen kleinen Zellen/Nestern für die Kindergartenkinder gegliederten Raumkontinuum über die heimatbietenden Gruppenräume in einer abwechslungsreichen Gesamtlandschaft der Volksschulkinder bis zu den offenen Bürolandschaften mit zu Gliederung eingestreuten Instruktions- und/oder Gruppenräumen der 10- bis 14jährigen wird ein sorgsamer Umgang mit den Bedürfnissen der Nutzer sichtbar.

Diese Arbeit entstand im Rahmen des Projektes "Campus Mitte Linz"