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1 + 1 = [ ] Freundschaft – ein Prozess

Sarah Feilmayr, Bartholomäus Traubeck und Armin Mitterbauer
Labor II: Visualisierung, 2011
Visuelle Kommunikation Zwei Seiten, ein soziales System, wie läuft das ab: Freundschaft?
Freundschaft ist Austausch, ein Prozess des Gebens & Nehmens. Kommunikation folgt auf Kommunikation, es entsteht ein Interaktionssystem. Das Semesterthema verfolgte das Ziel, die Studierenden anzuregen nicht in fertigen Bildern zu denken, sondern zu versuchen Systeme zu entwickeln, die sich verändern – Veränderung als ein Prinzip für Gestaltung zu begreifen.  Die Aufgabe lautete daher, einen Prozess zu gestalten: ein System aus Regeln zwischen zwei Seiten entwickeln und eine Interaktion zwischen zwei Seiten herzustellen.  In einer »Face-to-Face« Präsentation (man denke dabei auch an eine Dating-Situation) zeigten 12 Studierende Ihre Positionen zum Thema Freundschaft im Kepler-Salon Linz. Betreuung: Tina Frank, Brigitte Höfler, Katharina Hölzl

Arbeiten aus dem Projekt: POKING MACHINE beta v 0.1 | Bartholomäus Traubeck
Wie eine nervöse Prothese wirkt der von Bartholomäus Traubeck gebaute Finger, der sich von Zeit zu Zeit in Bewegung setzt, um den User während seiner Arbeit am Computer anzustupsen.
Damit bekommt die Funktion des Anstupsens (Poke) des Facebook-Interfaces wieder seinen ursprünglichen Reiz – die „Facebook Poking Machine“ stellt eine unmittelbare haptische Verbindung aus der digitalen Freundschafts-Sphäre zu unseren physischen Körpern her.
Ein wesentlicher Aspekt des Gerätes ist die Materialisierung der virtuellen Sphäre, die, vom Menschen als Kulturprodukt zwar immer weiter ausgebaut wird und eine immer größere Rolle im alltäglichen Leben spielt, jedoch ohne Terminalgeräte wie Computer, Smartphones, Tablets und dergleichen nicht zugänglich ist und zumeist auch nur das auditive und optische Spektrum unserer Wahrnehmung bedient.
Die Poking Machine übersetzt in dieser Hinsicht Daten in ein haptisches Erlebnis. Das Internet ist nun sozusagen immer fühlbar anwesend und materialisiert ausserhalb der Terminalsphäre.
Technisch gelöst wird dies durch einen mechanischen Finger, welcher über einen Microcontroller mit dem Internet verbunden ist. Ein Skript fragt „Poke“ Notifikationen von Facebook ab und gibt dem Controller im Falle eines Stupsers die Anweisung den User anzustupsen. Version 0.1 funktioniert kabelgebunden, eine neuere Version,  die über ein Mobiltelefon kabellos betrieben werden soll, ist aktuell in Arbeit.
www.traubeck.com
Thumbs | Armin Mitterbauer
Eine Untersuchung über die Veränderung des Portrait in digitalen Freundschaftsräumen. Ohne Titel | Sarah Feilmayr