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VORTRAG

Eichmann in der Prime-Time

10. Jänner 2024, 10.30 Uhr Kunstuniversität Linz, Domgasse 1, ZV Seminarraum, DO0425

Die Prozessberichterstattung im österreichischen, west- und ostdeutschen Fernsehen

Online-Vortrag im Rahmen des Seminars „Das Medienereignis ‚Der Eichmann-Prozess‘" im ZV Seminarraum (DO0425), Domgasse 1

Die Abteilung Ästhetik und Pragmatik audiovisueller Medien lädt im Rahmen des Co.Labs Erinnerungsarbeit • ästhetisch-politische Praktiken zum Gastvortrag von Judith Keilbach.

Der Prozess gegen Adolf Eichmann war nicht nur ein Wendepunkt der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Holocaust, sondern auch ein internationales Medienereignis. 500 Journalist*innen waren im April 1961 nach Jerusalem gereist, um von dort über die Prozesseröffnung zu berichte. Auch das Fernsehen war anwesend und übertrug in 40 Ländern Bilder aus dem Gerichtssaal. Obwohl alle Fernsehanstalten dasselbe Bildmaterial verwendeten, unterschieden sich ihre Beiträge jedoch erheblich.

Der Vortrag wird der österreichischen, west- und ostdeutschen Fernsehberichterstattung über den Eichmann-Prozess nachgehen und zeigen, wie sich der je spezifische Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, von der Politik und Gesellschaft der beiden deutschen Staaten und Österreich geprägt waren, im Fernsehen dieser Länder niederschlug.

Judith Keilbach ist Associate Professor am Department Media & Culture der Universität Utrecht. Sie hat an der Ruhr-Universität Bochum studiert und an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über die Darstellung des Nationalsozialismus im bundesdeutschen Fernsehen promoviert (Geschichtsbilder und Zeitzeugen, Münster 2008). Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Fernsehtheorie und -geschichte, Infrastrukturen der Medien sowie das Verhältnis von Historiographie und Medien. Sie ist Mitautorin von Schlüsselbegriffe der Public History (mit Christine Gundermann et al., Göttingen 2021), und Mitherausgeberin von Völkermord zur Prime-Time: Der Holocaust im Fernsehen (mit Bála Rásky und Jana Starek, Wien 2019) und Die Gegenwart der Vergangenheit (mit Eva Hohenberger, Berlin 2003). Zuletzt hat sie mit Irmgard Zündorf die DVD-Edition Eichmann im Kalten Krieg: Die deutsch-deutsche Berichterstattung über den Eichmann-Prozess (Berlin 2021) herausgegeben.

[# 10] Co.Lab Erinnerungsarbeit • Ästhetisch-politische Praktiken 

Ästhetik und Pragmatik audiovisueller Medien 

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